Der Rasenkalender mit dem Roboter zum perfekten Grün
Das Rasenjahr
16. Februar 2019
 

Einsatz gegen Klee

Mähroboter und das perfekte Grün

(Autorin: Susanne Kirsch)

Ein voller und grüner Rasen ist der Traum vieler Gartenliebhaber. Ein Rasenroboter sorgt durch sein häufiges Mähen für einen gleichmäßigen Wuchs und ein dichtes Wuchsbild. Doch gerade an ungünstigen Standorten, wo der Rasen es schwer hat, setzen sich die Unkräuter leicht durch. Ein genauer Blick auf die Konkurrenz der Gräser hilft weiter.

Vier Blätter zum Glück – der Klee
Glück und Reichtum soll der Glücksklee bringen –bei Hobbygärtnern löst der Klee eher das Gegenteil aus. Folgende Kleearten siedeln sich in unsrer Region besonders gerne an, eines haben sie gemeinsam: Als Leguminosen sammeln sie mithilfe von Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft.


Weißklee (Trifolium repens) Der Weißklee ist eine ausdauernde Pflanze, die zwischen fünf und 20 Zentimetern an Höhe erreicht. Der Stängel wächst kriechend die Erde entlang und bildet wurzeln aus. Die Pfahlwurzel des Klees ist kräftig und hilft Trockenphasen zu überdauern. Ab Mai sorgt die weiße, kugelförmige Blüte für reichlich Insektenflug auf der Wiese. Für Schnecken ist der Weißklee aufgrund der enthaltenen Blausäure giftig. Weißklee wächst bevorzugt auf etwas kalkhaltigen, gerne auch feuchten Böden. Er setzt sich aber auch auf anderen Böden durch. Er ist trittfest und verbreitet sich dabei gerne auf Rasenflächen und an Wegerändern. Rotklee (Trifolium pratense) kommt übrigens weniger auf Rasen vor, er besiedelt viel lieber Wiesen und Felder.

Sauerklee (Oxalis)
Der Sauerklee ist ein sehr robustes Kraut, das sich gerne in Beeten, Wegefugen und auf dem Rasen ausbreitet. Den Namen hat der Sauerklee wegen seines säuerlichen Geschmacks. Im Winter zieht sich die Pflanze zurück, um dann im Frühjahr kräftig mit eher dunkelgrünen, fast rötlich-braunen Blättern hervorzutreten. Ab Juni erscheinen gelbe Blüten, die Samen in Kapseln hervorbringen. Wenn diese Kapseln sich öffnen, springen die Samen recht weit und sorgen für eine schnelle Verbreitung. Sauerklee mag trockene und heiße Standorte gerne. Er kommt daher auf Sand in trockenen und heißen Fugen gutzurecht. Aus tiefen Wurzeln schlägt er immer wieder neu aus.


Warum verbreitet sich Klee auf dem Rasen so gut?
Klee wächst nicht nur in die Höhe, sondern kriecht mit Ausläufern den Boden entlang. Durch diesen niedrigen Wuchs erwischen die Schneidemesser des Mähroboters oder Rasenmähers die Ausläufer nicht. Ganz im Gegenteil: Die rotierenden Messer sorgen im Sommer dafür, dass sich die Samen in den Kapseln noch besser verteilen.

Klee von klein an bekämpfen
Kleine Stellen mit Klee sind zunächst kein Grund zur Panik. Wer sie entfernen möchte, nimmt ganz einfach eine Harke, Gabel oder en Gartenmesser und holt die Pflanzen samt Wurzeln aus dem Boden. Sauberes Arbeiten ist wichtig, denn aus den kleinen Resten treiben neue Kleepflanzen aus. Anschließend kommt etwas Erde in das Loch im Rasen und Rasensamen darauf. Gießen Sie regelmäßig, das hilft dem jungen Rasen beim schnellen Wachsen. Wichtig: Nur, wenn sich das Loch schnell schließt, gewinnt das Gras die Oberhand.

Kleewachstum vorbeugen
Jetzt gilt es vorzubeugen: Klee liebt zwar nährstoffreichen Boden, aber in der Konkurrenz gewinnt Klee meistens. Denn er ist anpassungsfähig und sorgt durch die Knöllchenbakterien selbst für seine Versorgung mit Stickstoff (N). Das Gras jedoch hungert bei zu wenig Nährstoffen und wächst dadurch langsamer. Schon hat dann der Klee gewonnen. Wichtig für die langfristige Bekämpfung des Klees ist daher eine ausreichende Versorgung des Bodens.

Mulchen mit dem Mähroboter
Der Einsatz eines Mähroboters hat einen bedeutenden Vorteil: Beim Mähen zerschlagen die Messer die Grashalme. Das Mähgut verbleibt auf der Fläche und sorgt dafür, dass die Nährstoffe im Kreislauf dort bleiben. Ein toller Nebeneffekt: Sie als Rasenbesitzer müssen beim Einsatz eines Mähroboters kein Schnittgut abfahren!

Vertikutieren gegen den Klee
Hat sich der Klee bereits über große Flächen verbreitet, setzen Sie am besten einen Vertikutierer ein. Ganz klassisch mit dem Handgerät oder mit der Maschine- der Vertikutierer reißt die Kleenester aus dem Boden. Auf diese Weise werden große Teile des Klees entfernt, aber nie alles-. Daher heißt es auch hier, nach dem Entfernen des Klees möglichst bald wieder Erde aufzufüllen und Rasen nachzusähen. Im März ist dafür ein guter Zeitpunkt, denn der Rasen startet dann mit seinem Wachstum richtig durch. Am Anfang ist Vorsicht angesagt bei der Schnitthöhe des Mähroboters. Das Gras sollte zunächst etwas länger wachsen und kräftige Halme ausbilden. Sobald der Rasen wieder dicht ist, reduzieren Sie die Höhe des Schnitts. Eine einfache Einstellung am Mähroboter reicht.



Radikal abdunkeln
Wenn der Klee zu dicht wird, hilft eine einfache, aber nicht schöne Methode. Legen Sie eine schwarze Plastikfolie für mehrere Wochen auf die betroffenen Stellen. Der Klee und andere Pflanzen sterben bei dieser radikalen Methode aus Lichtmangel ab, das Gras treibt aber schnell wieder aus seinen kräftigen Wurzeln aus. Auch hier hilft Nachsäen und gute Pflege zügig weiter.

Rasensoden austauschen
Eine schnelle Methode eine Fläche zu sanieren, ist auch das Entfernen der kleedurchsetzten Soden. Setzen Sie an den ausgehobenen Stellen einfach Stücke von Rollrasen ein. Die regelmäßige Pflege des Mähroboters trägt dazu bei, dass der Rasen schnell anwächst und schon bald kein Unterschied mehr zu erkennen ist. Achtung: Die Wurzeln des Rollrasens müssen erst in den Boden einwachsen. Gießen Sie daher die eingesetzten Stellen im Sommer täglich.

Herbizide helfen
Der Einsatz von Unkrautvernichtern ist der einfachste, aber für die Umwelt nicht der beste Weg zur Eindämmung des Unkrauts. Aber auf manchen Flächen geht es nicht anders. Es gibt Herbizide, die speziell auf Kräuter und nicht auf Gräser wirken. Lassen Sie sich dazu von einem Gärtner beraten. Er wählt das richtige Mittel und erläutert Ihnen, wie Sie es am besten anwenden. Wichtig ist, dass Kinder und Haustiere den Rasen nach dem Einsatz des Pflanzenschutzmittels nicht betreten. Die Wartezeit nach dem ausbringen, das ist die Zeit bis das Mittel weitgehend abgebaut und für den Menschen unschädlich ist, steht auf den Beipackzetteln. Weniger schädlich ist das ganz gezielte Ausbringen von Herbiziden auf einer Pflanze. So besteht die Möglichkeit, mit einem Pinsel nur eine einzelne Pflanze zu benetzen und sie damit abzutöten.

Pflegen und hegen mit dem Mähroboter
Nach der Behandlung soll der Rasen unkrautfrei bleiben. In trockenen Phasen sollten Sie daher den Rasen regelmäßig wässern. Gießen Sie intensiv, aber nicht jeden Tag. Wichtig ist, dass die Feuchtigkeit etwas tiefer dringt und die Wurzeln dem Wasser nachwachsen. Ebenso wichtig ist die regelmäßige Mahd. Dabei unterstützt Sie Ihr Mähroboter. Denn er schneidet gleichmäßig alle Stellen und sorgt so für ein ebenes Rasenbild. Bei Hitze stellen Sie die Schnitthöhe Ihres automatischen Rasenmähers etwas höher. Die längeren Halme sind robuster und beschatten den Boden und die Wurzeln. Das hilft dem Gras, den Sommer besser zu überstehen.

Viel Erfolg!